Hintergrund

Die Grundsätze der digitalen Selbstbestimmung sind in der bundesrätlichen Strategie «Digitale Schweiz» sowie der «Digitalaussenpolitik» festgelegt. In diesem Kontext hat sich 2019 das Netzwerk «Digitale Selbstbestimmung» formiert, um Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen eine Nutzung der Datenwirtschaft auf der Basis freiheitlich-demokratischer Grundwerte zu ermöglichen. 

Die folgenden Partner organisieren den Aufbau und die Weiterentwicklung des Netzwerks digitale Selbstbestimmung:

Ziel und Zweck
Das Netzwerk dient der Umsetzung der Digitalen Selbstbestimmung in der Schweiz. Unsere Gesellschaft soll das Potenzial der Datenwirtschaft auf Basis unserer demokratischen Werte optimal nutzen. Alle Akteure sollen zusammenarbeiten und zu gemeinsamen sicheren und vertrauenswürdigen digitalen Plattformen und Datenräumen beitragen, um den entstehenden Mehrwert zum Nutzen aller einzusetzen.

Prinzipien
Die Umsetzung der Digitalen Selbstbestimmung erfordert die Gewährleistung der folgenden Grundprinzipien:

  1. Vertrauen: Transparenz darüber, wer Zugang zu welchen Daten hat, sowie zu welchem Zweck die Daten gesammelt und verarbeitet werden, ist zentral für die Nachvollziehbarkeit und damit für das gesellschaftliche Vertrauen in die digitale Transformation.
  2. Kontrolle und selbstbestimmte Weitergabe: Bürgerinnen und Bürger haben die Kontrolle über ihre persönlichen Daten. Sie können effektiv auf alle für ihre Entscheidungen relevanten Daten zugreifen, die Aussagekraft und den potenziellen Wert dieser Daten einschätzen und deren Nutzung durch Dritte auf dieser Basis selbst bestimmen.
  3. Nutzerorientierte datenbasierte Ökosysteme: Datenbasierte Ökosysteme sollen die Wahlmöglichkeiten von Nutzer*innen vergrössern und für ihre unterschiedlichen Bedürfnisse massgeschneiderte Lösungen bieten. Den Nutzer*innen sollen skalierbare Angebote bezüglich des Umfangs der Preisgabe ihrer Daten und verständliche Informationen über diese Angebote zur Verfügung stehen. Individuen sollen die Möglichkeit haben, eigene Daten effizient auf andere Dienstleister zu übertragen.
  4. Dezentralisierung und Bürgernähe: Als Alternative zur Datenkonzentration bei grossen Technologieunternehmungen oder beim Staat sollen Daten durch verschiedene Akteure kontrolliert werden. Eine Dezentralisierung der Datenherrschaft wirkt Machtmissbrauch entgegen. Datenkooperationen sollen neue Möglichkeiten für den Gebrauch von Daten schaffen und der Verbesserung von Dienstleistungen auf lokaler und regionaler Ebene dienen.

Funktionen/Aktivitäten des Netzwerks:

  1. Schaffung von Austauschmöglichkeiten für alle Interessierten zu Themen, Aktivitäten und Erfahrungen rund um vertrauenswürdige Datenräume und Digitale Selbstbestimmung
  2. Vernetzung von Stakeholdern, Anregungen zu Kooperationen sowie Unterstützung in der Initiierung und Umsetzung von vertrauenswürdigen Datenräumen
  3. Konsultationsforum für öffentliche Entscheidungsträger
  4. Unterstützung und Förderungen von Datenkooperationen (sektoriell und/oder übergreifend)
  5. Möglichkeit Veranstaltungen zu organisieren
  6. Möglichkeit der Verfassung von Diskussionspapieren

Mitglieder
Das Netzwerk besteht aus engagierten Akteuren aller Interessengruppen in der Schweiz. Es steht allen Individuen, Unternehmen und Organisationen offen, die die Idee der digitalen Selbstbestimmung teilen und unterstützen möchten.

Wie kann ich mitmachen?
Interessierte natürliche und juristische Personen, die in der Schweiz registriert sind, können Mitglied des Netzwerks werden – diese können bei den sektorübergreifenden und/oder in sektorspezifischen Arbeitsgruppen und Workshops mitwirken.